Die ultimative Checkliste
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Teil 2: Ziergarten - Ordnung und Unordnung im winterfesten Garten
Die Astern, Chrysanthemen und Herbstanemonen blühen unaufhörlich. Die Bienen summen fleißig um sie herum, als wäre es Sommer. Doch das tief stehende goldene Licht verrät: Der Herbst ist nicht mehr aufzuhalten. Es wird Zeit, den Grundstein für einen prächtig blühenden Garten im Frühjahr zu legen.
Die Gartenschere liegt bereit, es zuckt in den Fingern. Die abgeblühten Stauden wollen beschnitten werden. Doch halt! Noch längst nicht alles, was jetzt verblüht ist, muss auch abgeschnitten werden.
Aufräumen im Staudenbeet
Im Aufräumwahn schneiden viele Gärtner mehrjährige Stauden im Herbst radikal zurück. Danach sieht das Beet meist leer und, na ja, “aufgeräumt” aus. Dabei bietet es einige Vorteile, die Pflanzen stehen zu lassen und nur teilweise und zurückhaltend zu beschneiden. So kannst du nämlich zum einen deine Pflanzen vor Kälte und Frost schützen und zum anderen kahle Stellen im Beet verhindern oder verdecken. Außerdem sehen viele mehrjährige Stauden mit ihren verblühten Samenständen im Winter wunderschön aus und geben dem Garten Struktur. Vögel nehmen die Samen im Winter gern als Nahrungsquelle an und einigen Nützlingen bieten sie ein Überwinterungsquartier.
Früh im Jahr austreibende Stauden, solltest du jetzt auf ca 10 cm über dem Boden zurückschneiden. Auch stark wuchernden Pflanzen kannst du jetzt Einhalt gebieten. Bedenke aber, dass immergrüne mehrjährige Stauden die einzigen sind, die im Winter das Beet bedecken können. Sie sollten nur bei starker Wucherung im Herbst beschnitten werden.
Mehrjährige Stauden teilen und umsetzen
Stauden, die im Herbst nicht blühen. können jetzt geteilt und umgesetzt werden. Nun haben Sie noch Zeit genug, vor dem Winter an ihrem neuen Platz Wurzeln zu bilden.
Dazu wartest du, bis die Pflanzen ihr Laub verloren haben. Dann kannst du sicher sein, dass alle Pflanzensäfte sich in die Wurzel zurückgezogen haben. Das Teilen von mehrjährigen Stauden dient der Verjüngung von Pflanzen, die mit der Zeit groß und blühfaul geworden sind. Auch Pflanzen, die dazu neigen, von innen zu verkahlen, tut eine Teilung zur Gesunderhaltung gut. Alle 3 bis 4 Jahre wird die Verjüngungskur bei Stauden nötig. Ganz nebenbei erhältst du so neue Pflanzen, mit denen du freie Flächen in deinem Garten bedecken kannst.
Mehrjährige Stauden richtig teilen
Mehrjährige Stauden, die Wurzelballen, Zwiebeln oder Rhizome ausbilden, können problemlos geteilt werden. Stauden mit Pfahlwurzeln oder Stamm sind nicht teilbar. Geeignete Pflanzen werden mithilfe einer Grabegabel von allen Seiten vorsichtig gelockert, ohne dabei die feinen Wurzeln zu verletzen. Mit dem Spaten oder zwei Grabegabeln teilst du sie in wenigstens faustgroße Stücke. Rhizome können mit einem Messer voneinander getrennt werden.
Vor dem Einpflanzen schneidest du die Stauden am besten zurück, damit Sie im neuen Jahr ungehindert austreiben können. Es werden dabei auch alle kranken oder abgestorbenen Pflanzenreste entfernt. Die einzelnen Wurzelteile werden im Anschluss an den für sie vorgesehenen Platz in gleicher Tiefe wieder in die Erde gesetzt. Vor dem Einsetzen empfiehlt es sich, am neuen Standort etwas Langzeitdünger wie Hornspäne einzuarbeiten.
Ist der innere Teil der Mutterpflanze unansehnlich verkahlt oder abgestorben, setzt du ihn nicht wieder ein, sondern entsorgst ihn im Kompost. Nachdem die Pflanze eingesetzt ist, drückst du die Erde gut an und gießt sie ausgiebig. Die so geteilten mehrjährigen Stauden bedeckst du über den Winter mit Laub, Reisig oder Mulch, um sie gut vor Frost zu schützen.
Solltest du den Zeitpunkt im Herbst verpasst haben, kannst du Stauden auch im Frühjahr teilen. Generell ist das Teilen und Umsetzen jederzeit möglich, allerdings sind der Herbst und das Frühjahr besonders geeignet, da weder heiße, trockene Perioden noch lang anhaltende Kälte zum guten Anwachsen der Pflanzen beitragen.
Saatgut für das nächste Jahr sammeln
Vergiss nicht noch ein paar Samen für das nächste Jahr einzusammeln. Gerade die nicht teilbaren Stauden wie Mohn, Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Stockrosen lassen sich hervorragend durch Samen vermehren, die du bereits jetzt oder erst im Frühling an geeigneter Stelle aussäen kannst. Einige Stauden wie das Tränende Herz benötigen den winterlichen Kälteimpuls zum Keimen. Solche Kaltkeimer solltest du auf jeden Fall vor dem Winter säen.
Frostschutz für Gräser und Knollen
Größere Ziergräser kannst du vor dem Winter zusammenbinden, damit das Herz der Pflanze nicht zu faulen beginnt, wenn es im Winter feucht wird. Bisher habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, die Gräser einfach in Ruhe zu lassen, denn ihr Laub bietet ihnen einen ganz natürlichen Frostschutz.
Spätestens nach dem ersten leichten Frost wollen deine Dahlien, Gladiolen und Begonien gerettet werden. Falls du keine winterharten Sorten anbaust, gräbst du die Knollen jetzt vorsichtig aus, ohne sie zu verletzen. Die Stängel der Dahlien und Begonien werden zurückgeschnitten bis unter das Laub und die Erde zwischen den Knollen wird weitestgehend entfernt. Die Gladiolen können mit Laub eingelagert werden, falls die oberirdischen Teile noch nicht abgestorben sind. So kannst du sie bis zum Frühjahr an einem kühlen, dunklen Ort in Kartons oder Kisten aufbewahren.
Wurzelnackte Rosen* werden nicht erst ausgegraben und wieder eingesetzt, nur damit du sie wieder aus dem Topf nehmen und einsetzen musst. Kurz: Sie kommen direkt von Züchter oder Baumschule in den Handel, damit sie eingesetzt werden können. Durch die Ersparnis von Material und Aufwand sind schöne Sorten wurzelnackt wesentlich günstiger in der Anschaffung.
Hast du die Rosen erstanden, wässerst du die Wurzeln über Nacht in einem Eimer. Die Wurzeln und Triebe beschneidest du auf eine Handlänge und pflanzt die Rose an ihren Bestimmungsort. Achte darauf, dass sich die Veredelungsstelle 5 bis 10 Zentimeter unter der Erde befindet. Um die Pflanze vor Frost zu schützen, häufelst du sie an, bis nur noch die Triebspitzen aus dem Boden ragen. Gut geeignet sind dafür Humus oder eine Mischung aus Kompost und Gartenerde.
Bereits vorhandene Rosen müssen im Herbst übrigens nicht zurückgeschnitten werden. Wenn du die Hagebutten nicht für die Vögel stehen lassen willst, kannst du Verblühtes abschneiden.
Bäume und Sträucher setzen
Hast du vor, Sträucher und Bäume umzusetzen? Warte damit, bis sie ihr Laub komplett abgeworfen haben. Wenn sich alle Kräfte in die Wurzel zurückgezogen haben, überstehen sie die Prozedur am besten. Jetzt ist auch die richtige Zeit gekommen, neue Bäume, Sträucher und Hecken zu pflanzen.
Ach ja, die völlig aus der Form geratenen Hecken! Von März bis September ist der starke Rückschnitt verboten, um die Störung von nistenden Vögeln zu verhindern. Nur leichte Formschnitte sind erlaubt. Im Oktober hast du nun endlich die Chance, deiner Hecke eine ordentliche Frisur zu verpassen. Gerade in Kleingärten wird oft penibel auf die korrekte Höhe geachtet, darum solltest du diese Arbeit nicht zu lange aufschieben.
Vorfreude auf den Frühling
Falls du dich im Frühjahr auch immer wieder über leere Stellen im Beet ärgerst und dir vornimmst, dort fürs nächste Jahr unbedingt ein paar Frühblüher* zu setzen: Jetzt ist der Moment gekommen! Dieses Mal denkst du daran! Besorg dir sofort Blumenzwiebeln und ab damit in die Erde.
Zu den Frühblühern gehören aber nicht nur die bekannten Zwiebelblumen wie Tulpen, Narzissen, Schneeglöckchen, Hyazinthen, Krokusse und Zierlauch. Auch Primeln, Veilchen, Gänseblümchen oder Bellis stecken ihre Köpfe aus dem Boden, sobald sich die Sonne zeigt. Es gibt zahlreiche weitere Arten, an denen du und die ersten Insekten sich im Frühling bereits erfreuen können.
Frühblüher pflanzen
Um Frühblüher-Zwiebeln zu setzen, gräbst du entweder ein großes Pflanzloch für eine Gruppe oder für Einzelpflanzungen ein Loch für jede Zwiebel. Die Zwiebeln setzt du etwa zwei- bis dreimal so tief wie die Zwiebeln hoch sind und mit einer Handbreite Abstand zueinander.
Frühblüher-Stauden kannst du ebenfalls im Herbst setzen. Leider sind sie dann etwas schwieriger zu bekommen, da sie hauptsächlich im Frühling in den Geschäften zu finden sind. Man bekommt leicht den Eindruck, die Pflanzen seien einjährig. Das sind sie jedoch keinesfalls. Bei richtiger Pflege blühen sie jedes Jahr wieder.
Endspurt beim Rasen
Sobald die Blätter von den Bäumen fallen, ist es besonders wichtig, den Rasen von ihnen freizuhalten. Regelmäßig sollte gefallenes Laub abgeharkt werden. Das Laub kann im Anschluss zerkleinert und als Mulch auf den Beeten verteilt werden. Übrig gebliebenes Laub kann auf den Kompost gegeben werden. Einen großen Gefallen tust du den Tieren in deinem Garten, wenn du für sie an einer geeigneten Stelle das Laub anhäufst und ihnen die Möglichkeit gibst, dort ihr Überwinterungsquartier einzurichten. Wer den Rasen noch vertikutieren wollte, der muss das jetzt schnellstmöglich tun. Anfang Oktober ist es noch möglich, danach solltest du lieber bis zum Frühjahr warten.
Gegen Ende Oktober wird der Rasen ein letztes Mal nicht zu tief gemäht und erhält eine kaliumhaltige Herbstdüngung. Gibt es kahle Stellen im Rasen, bietet sich jetzt die letzte Möglichkeit, vor dem Winter noch einmal nachzusäen, damit das neue Gras eine Chance bekommt, vor dem Winter an zu wachsen. Hilfreich sind dazu besondere Nachsaatmischungen, die schnell anwachsen. Der Nachteil dabei ist, dass der Rasen eventuell fleckig wird, wenn du verschiedene Sorten benutzt. Ist der Herbst trocken, kann es nötig sein, den Rasen noch zu bewässern, damit er anwächst.
Gartenteich säubern
Für das gesunde in Klima in Gartenteichen ist es unheimlich wichtig, dass du regelmäßig gefallenes Laub mit einem Kescher absammelst, damit es im Wasser nicht fault. Schlamm solltest du mit einem Schlammsauger entfernen. Frostempfindliche Pflanzen nimmst du lieber heraus und überwinterst sie im Haus.
Die Fische in deinem Gartenteich gehen nun langsam in die Ruhephase über. Sinken die Temperaturen unter 10 Grad, solltest du langsam die Fütterung einstellen. Damit der Teich im Winter nicht zufriert, setzt du einen Eisfreihalter* ein. Sollte sich dennoch eine Eisschicht bilden, zerschlage diese auf keinen Fall. Der dabei entstehende Druck schädigt die Fische dauerhaft und kann zum Tod führen.
Die Teichtechnik nimmst du aus dem Teich und lagerst sie frostfrei im Haus.
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